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Bürger:innenrat

Ein Bürger:innenrat stellt eine innovative Form der Bürger:innenbeteiligung dar, die das breite Spektrum der Gesellschaft in den politischen Entscheidungsprozess einbezieht und somit die demokratische Partizipation stärkt. Dabei sind die Teilnehmer:innen zufällig und möglichst repräsentativ ausgewählt, um sicherzustellen, dass vielfältige Perspektiven vertreten sind und ein möglichst gutes Abbild der Bevölkerung entsteht. Akademiker:innen sitzen dort neben Handwerker:innen, Rentner:innen neben Jugendlichen, hier geborene Menschen neben Zugewanderten. Ihre kollektive Aufgabe besteht darin, gemeinsam Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu erarbeiten. Mithilfe von Expert:innen, die zur Verfügung stehen, kann erforderliches Wissen nach  Bedarf abgerufen werden, welches zur Entwicklung von Lösungen und Handlungsempfehlungen relevant ist. Diese Empfehlungen werden abschließend dem zuständigen Parlament oder Gemeinderat zur Beratung vorgelegt.

Wirkung

Obwohl Bürger:innenräte aktuell keine direkte politische Entscheidungsbefugnis haben, entfalten sie eine bedeutende Wirkung. Die Teilnahme an einem Bürger:innenrat kann das politische Bewusstsein und das Verständnis für komplexe Themen in der Bevölkerung fördern und verändern, was langfristig die demokratische Gesellschaft stärkt. Darüber hinaus haben die Empfehlungen eines Bürger:innenrates das Potenzial, breite öffentliche Diskussionen über zentrale Themen anzustoßen, was politische Prozesse beschleunigen kann. Auf diese Weise tragen Bürger:innenräte wesentlich zur öffentlichen Debatte und zur Qualität der politischen Entscheidungsfindung bei. Vor allem ist es ein Erfahrungsraum, in dem alle Beteiligten durch die unterschiedlichen Perspektiven einen erweiterten Blickwinkel gewinnen und voneinander lernen.

Aufwand

Der Aufwand eines Bürger:innenrates kann je nach Größe, Dauer und Komplexität der behandelten Themen variieren. Im Allgemeinen wird der Aufwand als relativ hoch eingeschätzt, da die Vorbereitung, Organisation, Durchführung und Nachbereitung (Verbreitung der Ergebnisse) sorgfältige Planung und Ressourcen erfordert. Dies umfasst unter anderem die Auswahl der Teilnehmer:innen, die Bereitstellung von Expert:innen, die Organisation von Sitzungen und die anschließende Auswertung der Empfehlungen.

Kosten

Den größten Kostenpunkt bei einem Bürger:innenrat stellen die Prozessbegleitung und die Durchführung des Verfahrens durch geschulte Moderation dar. Das Auswahlverfahren und die postalischen Einladungen fallen demgegenüber nicht so stark ins Gewicht. Hinzu kommen Ausgaben für die Teilnehmenden (Verpflegung, Tagungskosten). Bürger:innenräte können wie andere Beteiligungsverfahren je nach Thema und Zuständigkeit durch Bund, Land oder Gemeinde finanziert werden. Wird es von Seiten der Zivilgesellschaft organisiert, kann es als Projekt z. B. durch Stiftungsmittel, Spenden von Bürger:innen, lokaler Unternehmen oder durch Spendenaufrufe und Crowdfunding-Aktionen finanziert werden.

Kooperationspartner

Kooperationspartner:in dieser Aktion ist Mehr Demokratie e. V.

Unterstützung

Wenn bei euch Interesse an einem Bürger:innenrat besteht, jedoch Fragen offen sind und Beratung benötigt wird, könnt ihr euch gerne bei einer der untenstehenden Mailadressen melden. Weitere (Kontakt-)infos findet ihr hier: https://www.buergerrat.de/beratung/

Susanne Socher: suanne.socher@mehr-demokratie.de

Thorsten Sterk: thorsten.sterk@buergerrat.de

Florian Wieczorek: florian.wieczorek@mehr-demokratie.de

Weiterführende Informationen findest du z. B. auch hier:

https://www.buergerrat.de/wissen/wie-funktioniert-ein-buergerrat/

Eine detailliertere Beschreibung inklusive Praxisbeispiele: https://partizipation.at/methoden/buergerinnenrat-citizens-assembly/

Ein Beispielprojekt (Schweizer Bürger:innenrat für Ernährungspolitik):

http://www.buergerinnenrat.ch/wp-content/uploads/2023/02/230207_Buergerinnenrat_DE.pdf


Umsetzungen in folgenden Regionen